Der Bund für Umwelt und Naturschutz in Deutschland ( BUND ) fordert einen Verkaufsstopp für bestimmte Dieselfahrzeuge. Konkret geht es um Pkw der derzeit gültigen Abgasnorm 6, wenn diese die gesetzlichen Schadstoffgrenzwerte überschreiten. Einen entsprechenden Antrag reichte die Organisation beim Kraftfahrtbundesamt in Flensburg ein.
Aktuelle Nachrichten im Video
Betroffen sind zunächst 26 Modelle der Marken Audi, BMW, Dacia, Ford, Honda, Hyundai, Jaguar, Land Rover, Mazda, Mercedes Benz, Opel, Peugeot, Porsche, Renault, Suzuki, Volkswagen und Volvo, heißt es in einer Mitteilung des BUND. Die Fahrzeuge dürften erst wieder verkauft werden, wenn die Einhaltung der Emissiongrenzwerte nachgewiesen sei.
"Dobrindt hätte längst handeln müssen"
"Es ist absolut inakzeptabel, dass weiter Diesel -Neufahrzeuge verkauft werden, die gegen die gesetzlichen Stickoxidgrenzwerte verstoßen. Verkehrsminister Dobrindt hätte längst handeln müssen", wird der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger in der Mitteilung zitiert. Der Bericht der Untersuchungskommission Volkswagen habe nachgewiesen, "dass der Großteil der untersuchten Euro-6-Dieselautos deutlich mehr giftige Stickoxide ausstößt als erlaubt", so Weiger.
Für Dieselfahrzeuge der Abgasnorm 6 liegt der zulässige Emissionsgrenzwert bei 80 Milligramm Stickoxid pro Kilometer. Dieser Grenzwert wird von vielen Fahrzeugen zwar eingehalten, allerdings nur unter Laborbedingungen. Im normalen Betrieb auf der Straße werden die Grenzwerte regelmäßig überschritten.
Studie: Millionen Diesel mit viel zu hohen Werten
Im September veröffentlichte die Umweltorganisation Transport und Environment (T&E) in Brüssel eine Studie, wonach in Europa 29 Millionen Dieselautos mit viel zu hohem Schadstoffausstoß unterwegs sind. In Deutschland sind es demnach 5,3 Millionen. Dabei handelt es sich laut T&E um Autos der Abgasnormen 5 und 6, die im Alltag mindestens dreimal so viel Stickoxid ausstoßen wie im Labor.